Personal dringend gesucht

EHI-Studie untersucht Personalsituation im deutschen Einzelhandel

Ute Holtmann

Ute Holtmann

Leiterin Public Relations

Tel: +49 221 57993-42

holtmann@ehi.org

Ulrike Witt

Ulrike Witt

Projektleiterin Forschungsbereich Personal

Tel: +49 221 57993-994

witt@ehi.org

Qualifiziertes und engagiertes Personal ist unabdingbar für den wirtschaftlichen Erfolg jedes Unternehmens. Dieses Personal zu finden, wird allerdings zunehmend schwieriger. Vor allem an Fachkräften mangelt es in vielen Branchen und Regionen. Die schwierige Suche nach geeignetem Personal betrifft im Handel sowohl die Verwaltungen als auch die Filialen und Logistik – allerdings in unterschiedlicher Intensität, wie die EHI-Studie „Talents4Retail“ zeigt. „Am stärksten betroffen vom Mangel sind die Filialen, hier fehlen vor allem Fachkräfte und Auszubildende“, sagt Ulrike Witt, Projektleiterin Forschungsbereich Personal und Co-Autorin der Studie. Die Corona-Pandemie hat die prekäre Situation auf dem Arbeitsmarkt nochmals verschärft.

Anzahl Bewerbungen

Filialen am stärksten betroffen

Filialen haben im Vergleich zur Logistik und Zentrale den größten Personalmangel zu verzeichnen, weil in diesem Bereich die meisten Mitarbeitenden gebraucht werden. Dabei sind Positionen für Fachkräfte über alle Bereiche hinweg die am schwersten zu besetzenden Stellen. 80 Prozent der Personalverantwortlichen geben bei Filialen an, Schwierigkeiten zu haben, geeignetes Fachpersonal zu finden. In der Logistik und Zentrale sind es 61 bzw. 53 Prozent. In den Filialen ist auch die Besetzung von Ausbildungsplätzen für 69 Prozent ein größeres Problem. In der Logistik und Zentrale sieht es mit 30 bzw. 15 Prozent etwas entspannter aus.

Positionen im Handel

Corona: Weniger Bewerbungen, gestiegener Bedarf

Eine starke Rolle bei der Besetzung von Arbeitsplätzen hat zuletzt auch die Corona-Pandemie gespielt. Je 42 Prozent der Befragten in den Bereichen Filialen und Logistik sagen, dass Bewerbungen im Vergleich zu vor der Pandemie abgenommen haben. Im Bereich Zentrale geben dies fast ein Drittel an (31 Prozent). Dabei erklärt mehr als die Hälfte (54 Prozent), dass der Bedarf an Mitarbeitenden in der Corona-Zeit gestiegen ist. Eine Erklärung für fehlendes Personal könnte das verschlechterte Image einzelner Branchen während der Pandemie sein. Für 58 Prozent der Recruiter hat das Image von Kauf- und Warenhäusern durch lange Schließungen der Läden und der damit verbundenen Unsicherheit (u. a. Kurzarbeit, Verlust des Arbeitsplatzes) gelitten. Für die Branche Mode & Accessoires sehen dies sogar 61 Prozent. Als Gewinner eines verbesserten Images sehen die Personalverantwortlichen die in der Corona-Zeit stets geöffneten Lebensmittelhändler (54 Prozent) sowie Baumärkte und Einrichtungshäuser (46 Prozent).

Vielfältige Gründe für freie Stellen

Als Hauptgrund für die Nichtbesetzung von Stellen legen 80 Prozent der Befragten einen zu geringen Eingang von Bewerbungen zugrunde. Die nicht ausreichende Qualifikation von Bewerbenden ist für 73 Prozent ebenfalls ein wichtiger Faktor, der die Stellenbesetzung erschwert. Weitere Gründe sind die Vergütung (65 Prozent), Arbeitszeiten (50 Prozent) sowie das Image des Einzelhandels und die mangelnde Attraktivität des Standorts (je 42 Prozent).

Für Mitglieder ist die Studie kostenlos und hier zu finden.

Datenbasis
An der Befragung haben 26 HR-Verantwortliche von Unternehmen des deutschen Einzelhandels teilgenommen. Der Lebensmittelhandel sowie die Branche „Waren- und Kaufhäuser“ sind mit 35 und 19 Prozent am häufigsten vertreten. Es haben keine Unternehmen aus dem Bereich „Technik“ teilgenommen. Mehr als drei Viertel der befragten Unternehmen (77 Prozent) repräsentieren den stationären Einzelhandel, hiervon weisen 25 Prozent einen Jahresumsatz (in Deutschland 2020) von über 5 Mrd. Euro aus und zählen somit zu den größten stationären Einzelhändlern Deutschlands. 15 Prozent der Teilnehmenden sind dem Omnichannel-Handel zuzuordnen, acht Prozent entstammen dem reinen Online-Handel. Der Umsatz der befragten Unternehmen entspricht insgesamt 25 Prozent (Schätzungswert) des gesamten deutschen Einzelhandelsumsatzes aus dem Jahr 2020 (505,9 Mrd. Euro). Die Studie erfolgte zwischen Mitte September und Mitte Oktober 2021 als Online-Befragung mit standardisierten Fragebögen, die hauptsächlich aus geschlossenen sowie einigen offenen Fragen bestanden. Subjektive Einschätzungen wurden mit mehrstufigen Skalen erfasst.

 


Kontakt
Ulrike Witt, Projektleiterin Personal, Tel: +49 (0)2 21/5 79 93-994, witt@ehi.org
Ute Holtmann, Leiterin Public Relations, Tel.: +49 (0)2 21/5 79 93-42, holtmann@ehi.org

Herausgeber
EHI Retail Institute e. V., Spichernstraße 55, 50672 Köln, www.ehi.org

Über das EHI
Das EHI Retail Institute ist ein Forschungs- und Beratungsinstitut für den Handel und seine Partner mit rund 80 Mitarbeitern. Sein internationales Netzwerk umfasst rund 850 Mitgliedsunternehmen aus Handel, Konsum- und Investitionsgüterindustrie sowie Dienstleister. Das EHI erhebt wichtige Kennzahlen für den stationären und den Onlinehandel, ermittelt Trends und erarbeitet Lösungen. Das Unternehmen wurde 1951 gegründet. Präsident ist Markus Tkotz, Geschäftsführer ist Michael Gerling. Die GS1 Germany ist eine Tochtergesellschaft des EHI und des Markenverbandes und koordiniert die Vergabe der Global Trading Item Number (GTIN, ehem. EAN) in Deutschland. In Kooperation mit dem EHI veranstaltet die Messe Düsseldorf die EuroShop, die weltweit führende Investitionsgütermesse für den Handel, die EuroCIS, wo neueste Produkte, Lösungen und Trends der IT- und Sicherheitstechnik vorgestellt werden sowie die China-in-store für den asiatischen Handel in Shanghai.

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